...zu den Fotografien...

 

Die vorgestellten Fotografien sind abstrakt. Die Motive entstammen der alltäglichen Lebenswelt. Die Abstraktion soll nicht zu einem Abdriften in eine leere Welt der Ideen verleiten.

Vielmehr interessiert mich der Umschlag der Kunst in die konkrete lebensweltlich wirksame Tat.

Die Verfremdung eröffnet einen ungewohnten Blick auf das "All-zu-Normale" – das Alltägliche. Sofern er entsteht, kann der andere Blick in ein anderes Tun umschlagen, aber auch in Bewahrung und Wertschätzung, in Widerstand, in Veränderung.

Die Fotografien enthalten demnach Leerstellen, Fragen, die sich der Betrachterin bzw. dem Betrachter stellen. Es gibt keine allgemein gültige Antwort. Das künstlerische Tätigsein ist niemals abgeschlossen, bleibt eine Frage, deren Antwort nur das Leben sein kann. Damit verbunden ist ein Problem der Sichtbarmachung, denn die eigentliche Kunst ist sehr wahrscheinlich unspektakulär und ein Kind der Bescheidenheit, die Kunst droht damit permanent zu verschwinden, indem wir es verhindern - zerstören wir sie. Ein künstlicher Kult um die Bruchstücke der Zerstörung und ihre UrheberInnen und VerwalterInnen entsteht. Können die Fragmente zu Fragen werden, die auf das Leben zurückverweisen?